19. März 2012
Datensicherungen, die unvollständig oder gar nicht funktionieren, häufen sich. Anwender gehen zudem oft sorglos mit Daten um.
Da gibt es die, die gerne alles auf eine Karte setzen. Sie meinen, dass Datensicherungen, Fahrradhelme und Verhütungsmittel nur etwas für Weicheier sind. Und dann gibt es die, die gerne ein bisschen nachdenken, zum Beispiel bevor sie den „Sind sie sicher?“-Button klicken. Zu welcher Gattung auch immer Sie, werter Leser, gehören: Regelmäßige Backups sind nun mal die Lebensversicherung des Computers: Im Ernstfall stellen sie sicher, dass wichtige Daten nicht verloren gehen. Denn natürlich kann man im Nachhinein einmal gelöschte Daten wiederherstellen – mit professioneller Hilfe sogar in fast jedem Fall. Aber schonender für die Brieftasche ist es, sich vorher ein paar Gedanken zu machen.
Denn der Umgang mit Backups wird zunehmen sorgloser. In den vergangenen 24 Monaten haben professionelle Datenretter eine Verdoppelung der Fälle von Datenverlust durch unvollständige Backups registriert. Verantwortlich ist dabei im Privatbereich meist Unwissenheit, etwa wenn der Computer geplant oder ungeplant neu aufgesetzt werden muss: Denn viele Anwender wissen zwar, dass sie die Eigenen Dateien oder ihre Office-Dokumente sichern müssen, vergessen jedoch, dass es auch andere wichtige Daten auf der Festplatte gibt.
Oft wird etwa übersehen, wichtige Daten wie Emails, Kontakte und Termine zu sichern. Auch Fotodatenbanken, Musik- und Video-Daten etwa aus iTunes, lediglich in Browsern gespeicherte Passwörter oder Favoriten werden oft vergessen – und nachher schmerzlich vermisst. Manchmal sind die Einschätzungen, was wichtig ist, auch eher facettenreich: Es gab auch schon einen Klienten, die einen innerhalb eines Jahres erreichten Spielstand in einem Ego-Shooter wiederhergestellt haben wollte: Man will ja auch belegen können, wo die Arbeitszeit geblieben ist…
Auch im Business-Bereich kommt es immer wieder zu unvollständigen Datensicherungen. Dort gibt es zwar meist Backups, diese stellen sich aber oft im Nachhinein als unvollständig oder defekt heraus. Grund dafür ist, dass Dateien, die zum Zeitpunkt des Backups gerade in Verwendung sind, nicht gesichert werden können. Denn auch bei professionellen Anwendern findet eine Verifizierung der Datensicherungen nicht statt. Muss dann ein Backup neu eingespielt werden, stellt sich heraus, dass es nicht oder nur zum Teil funktioniert.
Auch professionelle Backupprogramme sichern zudem meist nicht alle Daten des Anwenders. Besser ist es, genau zu überlegen, welche Daten benötigt werden. Beim Neuaufsetzen des Rechners oder Servers gibt es zudem eine einfache Lösung: Am besten ist es, auf neuen Festplatten aufsetzen und die alten Datenträger als Backup nutzen. So kann Datenverlust nahezu ausgeschlossen werden.