26. November 2019 - DI (FH) Markus Häfele
Betroffene HPE-Systeme sind ProLiant-Server, Synergy, Apollo, JBOD D3xxx, D6xxx, D8xxx, MSA und StoreVirtual 3200-Arrays. Bei den betroffenen SSD-Reihen handelt es sich um 2,5-Zoll-SAS-SSDs mit 12 Gbit/s und Kapazitäten von 400 GB, 480 GB, 800 GB, 960 GB, 1,6 TB, 1,92 TB, 3,2 TB, 3,84 TB, 7,68 TB und 15,3 TB. SSDs aus 3PAR-, Nimble- und Primera-Arrays sind laut HPE hingegen nicht betroffen.
Werfen Sie also unbedingt einen Blick auf Ihre Firmware und patchen Sie diese auf Version HPD8, um das Desaster zu vermeiden, dass Ihre SSDs nach weniger als vier Jahren automatisch ausfallen.
Unser technischer Leiter Peter Franck hierzu: "Wir vermuten als Ursache eine fahrlässige Verwendung eines sogenannten signed Integer (int16) in der System-Software. Die vermeintliche Sicherheit eines RAIDs schützt in diesem Fall überhaupt nicht, da alle Datenträger die selben Betriebsstunden aufweisen und somit gleichzeitig ausfallen!" Auch The Register (nachzulesen unter https://www.theregister.com/2019/11/25/hpe_ssd_32768/) hat sich diese Frage gestellt und an HPE weitergeleitet, aber bis dato noch keine offizielle Antwort erhalten.
Eine HPE-Kundeninformation von letzter Woche besagt, dass die SSD-Firmware-Version HPD8 ein kritisches Update ist. Denn wenn es nicht angewendet wird, fällt das Laufwerk in Betriebsstunde 32.768 aus, was 3 Jahre, 270 Tage und 8 Stunden bedeutet, und die Daten auf dem Laufwerk danach verloren gehen. HPE dazu weiter "Durch Missachtung dieser Benachrichtigung und Nichteinhaltung der empfohlenen Lösung, geht der Kunde das Risiko ein, dass in Zukunft Fehler auftreten."
In einer Erklärung des Unternehmens heißt es: "Ein Zulieferer hat HPE am 15.11. über einen Hersteller-Firmware-Defekt bei bestimmten Solid-State-Laufwerken informiert, die in ausgewählten HPE Server- und Speicherprodukten verwendet werden. HPE arbeitete sofort rund um die Uhr an der Entwicklung eines Firmware-Updates, mit dem der Fehler behoben werden kann."